Prävention von Unfällen mit Feuerwehrfahrzeugen bei der FUK Mitte
Projekt „Fahrsicherheitstraining“ in Thüringen gestartet
Das Unfallgeschehen im Zusammenhang mit dem Führen von Feuerwehrfahrzeugen ist in den letzten Jahren angestiegen. Zwar ist die Anzahl verglichen mit der Gesamtzahl der gemeldeten Unfälle gering, doch die Schwere der Verletzungen und die Anzahl der Verletzten pro Fall sind sehr hoch. Die Fahrer von Feuerwehrfahrzeugen sind bei Einsatzfahrten hohen Stressbelastungen ausgesetzt. Neben den schon hohen normalen Anforderungen beim Fahren von großen Fahrzeugen kommen bei Einsatzfahrten noch der Zeitdruck, das unberechenbare Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer und manchmal geringe Fahrpraxis auf Feuerwehrfahrzeugen hinzu. Immerhin ist das Risiko für Einsatzfahrzeuge, in einen Unfall mit hohem Sachschaden verwickelt zu werden, 17-mal höher als bei normalen Fahrten.
Die Feuerwehr-Unfallkassen möchten im Rahmen der Präventionsarbeit dazu beitragen, dass Unfälle mit Feuerwehrfahrzeugen vermieden werden und alle Kameraden gesund zum Einsatz und auch wieder zurückkommen.
Fahrsicherheitstraining in Sachsen-Anhalt
Im Geschäftsbereich Sachsen-Anhalt unterstützte die Feuerwehr-Unfallkasse Mitte den Landesfeuerwehrverband finanziell bei der Ausbildung von Trainern für Fahrsicherheitstrainings sowie bei den materiellen Voraussetzungen, um die Trainings mit Fahrer/-innen von Einsatzfahrzeugen des Brand- und Katastrophenschutzes vor Ort durchzuführen. Ausgebildet wird auf den eigenen Fahrzeugen der teilnehmenden Feuerwehren.
Fahrsicherheitstraining in Thüringen
Das neu in diesem Jahr gestartete Projekt in Thüringen richtet sich vorrangig an „neue“ Fahrer/-innen von Löschgruppen- bzw. Tanklöschfahrzeugen. Das heißt Feuerwehrangehörige, die ihre Fahrerlaubnis für LKW (C/CE) in den letzten fünf Jahren erworben haben. Zielsetzung ist, von Anfang an die Fahreigenschaften von Feuerwehrfahrzeugen zu kennen und Fahrpraxis zu erhalten, damit das Führen von Feuerwehrfahrzeugen unter Einsatzbedingungen routinierter wird. Gemeinsam mit dem ADAC Fahrsicherheitszentrum Thüringen wurde hierzu ein spezielles Fahrsicherheitstraining erarbeitet. Unter Anleitung von erfahrenen Trainern des ADAC werden fahrpraktische übungen mit den Fahrzeugen absolviert. Dabei lernen die Teilnehmenden die Grenzen ihres persönlichen Fahrkönnens und die technischen Grenzen des Feuerwehrfahrzeuges kennen. Das Training wird ebenfalls mit den gemeindeeigenen Feuerwehrfahrzeugen auf der Teststrecke des ADAC Fahrsicherheitszentrums in Nohra durchgeführt.
Positives Feedback nach erstem Training
Am 23. Februar 2019 war es soweit. Das erste Fahrsicherheitstraining fand statt. Nach einer kurzen theoretischen Einheit ging es raus auf den Parcours: Slalomfahren, auch rückwärts, Wenden bei geringem Platz, Bremsen auf griffiger und glatter Fahrbahn, Ausweichen und Fahren durch Kurven waren einige der Übungen, die die Teilnehmenden zu absolvieren hatten.
Die Befragung ergab ein durchweg positives Feedback zur Veranstaltung. Die Teilnehmenden waren von den angebotenen Trainingsinhalten und dem Input angetan und können dieses Angebot nur weiterempfehlen. „Das Training ist die beste Gelegenheit, das Feuerwehrfahrzeug mit seinen Fahreigenschaften mal richtig kennenzulernen. Scharfes Bremsen zum Beispiel traut man sich im Alltag kaum zu üben“, berichtet ein Feuerwehrangehöriger nach dem übungsende. Insgesamt stehen in diesem Jahr 13 Termine für Thüringer Feuerwehren zur Verfügung, bei denen insgesamt ca. 120 Teilnehmende geschult werden können. Interessierte Feuerwehren wenden sich an die Geschäftsstelle Thüringen der FUK Mitte.