Präventionskampagne „kommmitmensch“
Mit „blöden Ideen“ gegen Verkehrsunfälle
Die Präventionskampagne „kommmitmensch“ der gesetzlichen Unfallversicherung wirbt für Sicherheit im Straßenverkehr - Verkehrsunfälle verursachen einen Großteil der schweren Arbeitsunfälle. Auch für den Feuerwehrbereich ist dies ein wichtiges Thema.
Die Kampagne ruft dazu auf, mehr Wert auf Sicherheit im Straßenverkehr zu legen. Mit Motiven, die regelverletzendes Verhalten darstellen, wollen Berufsgenossenschaften und (Feuerwehr-) Unfallkassen Aufmerksamkeit erregen. So wollen die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung die Versicherten und die Betriebe dafür gewinnen, über den eigenen Umgang mit Sicherheitsfragen zu sprechen. Insbesondere in den sozialen Medien erscheinen dazu Motive, die gefährliche Situationen – „blöde Ideen“ – zeigen. Unter www.kommmitmensch.de erhalten interessierte Betriebe und Personen Informationen, wo sie ansetzen können, um Unfallrisiken zu senken.
Verkehrsunfälle bei der Arbeit enden besonders häufig mit schweren Verletzungen oder dem Tod. Das geht aus einer Studie des Spitzenverbands der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), hervor. Auf Unfälle mit Fahrzeugen im Straßenverkehr entfallen danach zwei Fünftel der Unfalltoten und ein Fünftel der neuen Rentenfälle, die in der Studie untersucht wurden. Konkret waren dies 343 Unfalltote und 2.456 neue Unfallrenten im Jahr 2017.
Arbeits- und Wegeunfälle mit LKW nehmen zu
Verkehrssicherheit im Betrieb zum Thema machen
Bei den Arbeits- und Wegeunfällen im Straßenverkehr hat die Zahl der Unfälle, an denen ein LKW beteiligt war, in den vergangenen Jahren zugenommen. Im Jahr 2014 waren es noch knapp 5.600 Unfälle, 2018 schon 6.228. Darauf weisen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen anlässlich des Kontrolltags sicher.mobil.leben der Polizei hin. Unter dem Motto „Brummis im Blick“ kontrollierte die Polizei bundesweit die Sicherheit von LKW und die Fahrtauglichkeit ihrer Fahrerinnen und Fahrer. Die gesetzliche Unfallversicherung unterstützt das Anliegen, die Sicherheit im Straßenverkehr zu fördern. Im Rahmen ihrer Kampagne „kommmitmensch“ ruft sie Betriebe auf, Führungskräfte und Beschäftigte stärker für die Risiken von Ablenkung am Steuer zu sensibilisieren.
„Bei den Unfällen, die wir registrieren, kamen überwiegend Kraftfahrerinnen und -fahrer zu Schaden, aber auch Versicherte, die mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs waren“, sagt Gregor Doepke, Leiter der Kampagne „kommmitmensch“ und Kommunikationschef der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Im Jahr 2018 habe die gesetzliche Unfallversicherung 84 tödliche Unfälle mit LKWBeteiligung verzeichnet. „Die Ursachen für einen Verkehrsunfall sind häufig komplex. Aber jedes Unternehmen kann einen Beitrag zur Sicherheit seiner Beschäftigten leisten, indem es Verkehrssicherheit zum Thema macht. Führungskräfte sollten mit gutem Beispiel vorangehen und verdeutlichen, dass ihnen die Sicherheit der Beschäftigten wichtig ist. Dabei sollte auch deutlich gemacht werden, dass das Arbeiten am Computer während der Fahrt – was man inzwischen häufiger sieht – ein No-Go ist. Unser aktuelles Präventionsplakat greift dieses Motiv daher auf.“
Im Rahmen ihrer Präventionskampagne „kommmitmensch“ geben Berufsgenossenschaften und Unfallkassen Tipps, wie Unternehmen das Thema angehen und ihre Präventionskultur verbessern können. Dabei stellt die Kampagne riskantes Verhalten unter dem Titel „blöde Idee“ dem sicherheitsbewussten Verhalten – „schlauen Ideen“ – gegenüber. „Ziel ist, dadurch den Dialog über Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in den Unternehmen zu fördern“, so Doepke. Erst das gemeinsame Gespräch über Gefahrensituationen ermögliche den Aufbau einer konstruktiven Fehlerkultur. Das bedeute zum Beispiel: Beinahe- Unfälle ansprechen und aus den eigenen Fehlern lernen. Doepke: „Was ist uns wichtig? Wollen wir nur schnell ans Ziel kommen bei unseren Fahrten oder wollen wir vor allem sicher und gesund ankommen, ohne uns und andere zu gefährden? Was können wir dafür tun? Über diese Fragen zu sprechen, hilft die Präventionskultur im Unternehmen voranzubringen.“
Weitere Informationen unter:
www.kommmitmensch.de
www.abgelenkt.info