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Unfallzahlen für 2019 liegen vor

Trockener und heißer Sommer wiederholte sich

Waldbrand
Vielerorts gab es 2019 erneut Vegetationsbrände. Bild: Lübker / FF Wattenbek

Schon wieder ist ein Jahr vorbei und damit wird es Zeit, einen Blick auf die Unfallzahlen des vergangenen Jahres zu werfen. Wie viele Unfälle gab es 2019 in den Geschäftsgebieten der FUK Mitte, HFUK Nord und FUK Brandenburg? Bei welchen Tätigkeiten lagen die Unfallschwerpunkte? Wir betrachten in diesem Beitrag die Entwicklung des Unfallgeschehens.

Unfallstatistik der FUK Mitte: Mehr Ereignisse bei der Brandbekämpfung

Unfallstatistik der FUK Mitte

Entwicklung der relativen Verteilung der Unfälle im Geschäftsgebiet der FUK Mitte

Der Feuerwehr-Unfallkasse Mitte wurden im Jahr 2019 insgesamt 1.557 Unfälle gemeldet. Davon lagen 1.192 Unfälle in der Zuständigkeit der Feuerwehr-Unfallkasse Mitte und wurden als Arbeitsunfall anerkannt. Das ist ein leichter Anstieg um 33 Unfälle im Vergleich zum Vorjahr. Der häufigste Verletzungsgrund ist allerdings gleich geblieben. Wie in den vergangenen Jahren auch, haben Unfälle durch Stolpern, Ausrutschen und Umknicken den höchsten Anteil am Gesamt- Unfallgeschehen.

Bei welchen Tätigkeiten der Feuerwehr ereigneten sich die meisten Unfälle? 2019 steht die Brandbekämpfung im Geschäftsgebiet der Feuerwehr-Unfallkasse Mitte an erster Stelle. 39 % aller Unfälle ereigneten sich im Zusammenhang mit Brandeinsätzen. Im Jahr zuvor lag der Anteil bei 28 %. Zu den Unfällen in Folge von Brandeinsätzen zählen nicht nur Unfälle während der direkten Brandbekämpfung, sondern unter anderem auch die Anfahrt zum Feuerwehrhaus nach der Alarmierung und die Herstellung der Einsatzbereitschaft im Nachgang. Bei Einsätzen mit Technischer Hilfeleistung haben sich im Vergleich nur 8 % aller Unfälle ereignet.

Unfallstatistik der FUK Mitte

Ein schwerer Unfall im Rahmen der Brandbekämpfung ereignete sich im Sommer bei einem Feldbrand. Ein Landwirtschaftsfahrzeug, welches eine Schneise zog, um die Brandausbreitung einzudämmen, erfasste dabei einen Feuerwehrmann und überrollte ihn. Der Feuerwehrmann wurde dabei schwerstverletzt.

Zweiter Unfallschwerpunkt war 2019 wieder der Übungs- und Schulungsdienst (27 %), bei dem Verletzungen durch Stoßen und Getroffenwerden von Teilen am häufigsten auftraten.

Unfallstatistik der HFUK Nord: Unfallzahlen gestiegen, aber kein Todesfall

Unfallstatistik der HFUK Nord

Im Geschäftsgebiet der Hanseatischen Feuerwehr-Unfallkasse Nord sind die Unfallzahlen in den Feuerwehren gestiegen. Gemeldet wurden insgesamt 2.380 Fälle und damit 58 Fälle mehr als im Jahr 2018. Zuständig war die HFUK Nord für 1.608 Unfälle (Vorjahr: 1.549), d.h. 59 Fälle mehr. Glücklicherweise war im Jahr 2019, anders als in 2018, kein einziger Todesfall zu verzeichnen. Durch die große Trockenheit und den heißen Sommer waren viele Feuerwehren mit zahlreichen Einsatzkräften insbesondere beim Waldbrand in der Nähe von Lübtheen (Landkreis Ludwigslust-Parchim) über eine lange Zeit im Einsatz. Unfälle hat es hier, anders als erwartet, jedoch nur sehr wenige gegeben. Auch die Unfallschwere war glücklicherweise überwiegend gering. Insgesamt sind die Unfallzahlen bei der Brandbekämpfung im Vergleich zum Vorjahr sogar deutlich zurückgegangen (79 Unfälle weniger). Die durchschnittlichen Kosten pro Unfall haben sich jedoch erhöht.

Die häufigsten Ereignisse, die zu Unfällen führten, sind auch im Bereich der Brandbekämpfung Umknicken, Stolpern und Ausrutschen (25 %), gefolgt von Stoßen und Getroffenwerden von Teilen (16 %). Oft wurde auch die Wirkung von Rauchgasen oder anderen giftigen Stoffen unterschätzt, die zu Atemwegsreizungen führten (12 %).

Stark gestiegen sind die Unfallzahlen bei dienstlichen Veranstaltungen um 107 Unfälle und beim Übungs- und Schulungsdienst um 39 Unfälle mehr als im Vorjahr. Auch beim Dienstsport gab es 32 Unfälle mehr. Die durchschnittlichen Kosten pro Unfall sind dabei jedoch gesunken. Insbesondere bei den Unfällen im Zusammenhang mit dienstlichen Veranstaltungen verringerten sich die Kosten um 27 % pro Unfall. Bei den dienstlichen Veranstaltungen stieg die Zahl der im Zusammenhang mit Zeltlagern und Jugendfeuerwehrfreizeiten stehenden Unfälle um 50 Unfälle im Vergleich zum Vorjahr. Von den insgesamt 336 Unfällen bei dienstlichen Veranstaltungen ereigneten sich 177 Unfälle im Bereich der Jugendfeuerwehr.

Unfallstatistik der HFUK Nord

Auch wenig spektakulär klingende Unfallereignisse, wie das Umknicken, können zu schwerwiegenden Verletzungen führen. Der Bereich Stolpern, Ausrutschen und Stürzen zählt zu den größten Unfallschwerpunkten, wobei der Unfallmechanismus „Umknicken“ die meisten Kosten verursachte. Auch das Verdrehen von Kniegelenken verursachte sehr hohe Kosten. Dies zeigt, wie wichtig es ist, auf einen sicheren Auftritt zu achten.

Auch im Jahr 2019 kam es zu etlichen Fällen von Rauchgasvergiftungen. Hier ist die Zahl von 54 im Vorjahr auf 60 Unfälle gestiegen. Teilweise standen oder arbeiteten die Feuerwehrangehörigen ohne Atemschutz längere Zeit im Rauch. Häufig wurden drehende Winde als Ursachen angeführt. Insbesondere wenn geschildert wurde, dass sich die verunfallte Person längere Zeit ungeschützt im Rauch aufgehalten hat, muss künftig mehr am Bewusstsein der Feuerwehrangehörigen gearbeitet werden, um solche Vergiftungen zu vermeiden.

Unfallstatistik der FUK Brandenburg: Schwere Unfälle bei den Jugendfeuerwehren

FUK Brandenburg

Die Unfallzahlen der Feuerwehr-Unfallkasse Brandenburg sind im Jahr 2019 leicht gestiegen. Im Zuständigkeitsbereich der Feuerwehr-Unfallkasse Brandenburg ereigneten sich 936 Unfälle (im Jahr zuvor waren es 821). Dies sind 115 Unfälle (14 %) mehr als im Vorjahr. Der Anteil der schweren Unfälle ist im Vergleich zum Vorjahr mit 5 % unverändert geblieben. Tödliche Unfälle waren nicht zu verzeichnen.

Im Bereich der Vegetationsbrände ist die Zahl der Einsätze im Jahr 2019 gestiegen, die Zahl der Unfälle bei der Brandbekämpfung hat sich dagegen verringert (-7 Unfälle).

Unfallstatistik der FUK Brandenburg

Auch die Unfälle im Zusammenhang mit den Tätigkeiten bei der Technischen Hilfeleistung haben zugenommen. Hier gab es 87 Unfälle mehr als im Vorjahr. Im Verhältnis zu den anderen Tätigkeiten stieg der Anteil um 8%. Im Übungs- und Schulungsdienst ist die Zahl der Unfälle dagegen zurückgegangen (-50 Unfälle).

Leider kam es im Jahr 2019 im Zusammenhang mit Jugendfeuerwehrfreizeiten auch zu einigen schweren Unfällen. Hier sind nicht nur die Kinder und Jugendlichen betroffen, sondern auch die Betreuenden (+18 Unfälle). Gerade bei diesen Unfällen ist es wichtig, auf die Bedeutung der Gefährdungsbeurteilung und die sich daraus ergebenden Maßnahmen, wie z.B. Unterweisungen, Prüfung von Ausrüstungen, Geräten und persönlicher Schutzausrüstung hinzuweisen. Beim Transport von Kindern und Jugendlichen ist die Auswahl von geeigneten Transportmitteln und Rückhalteeinrichtungen ein wichtiger Aspekt zur Gewährleistung von Sicherheit und Gesundheit im Feuerwehrdienst.