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Resolution der Feuerwehr-Unfallkassen

Sicherheit und Gesundheit an veränderte klimatische Bedingungen anpassen

Mitglieder der Geschäftsführungen und Selbstverwaltungen der Feuerwehr-Unfallkasse Brandenburg, der Hanseatischen Feuerwehr-Unfallkasse Nord, der Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen sowie der Feuerwehr-Unfallkasse Mitte haben sich am 24. und 25.04.2023 in Rangsdorf (Land Brandenburg) zur ihrer jährlichen Tagung getroffen. Dabei wurde eine gemeinsame Resolution verabschiedet, welche die Sicherheit und Gesundheit der Feuerwehrangehörigen in den sich verändernden klimatischen Bedingungen zum Inhalt hat.

Zentrale Themen der Sitzung waren zudem die Erarbeitung gemeinsamer Projekte, die Reflexion des vergangenen Jahres und der Erfahrungsaustausch zu Unfallverhütungsthemen und zur sozialen Absicherung im Feuerwehrdienst.

Bild: FF Wattenbek

Den Inhalt der Resolution finden Sie nachfolgend:

Es gibt keinen ernstzunehmenden Zweifel mehr: Die Auswirkungen des von Menschen gemachten Klimawandels sind längst in Deutschland angekommen. Extreme Hitze- und Dürrephasen nehmen zu, Naturkatastrophen wie Sturmereignisse, Starkregen und Überflutungen, die schwere Schäden für Menschen und Natur anrichten, sind leider keine Seltenheit.

Beispielsweise kann sich Wassermangel (Wasserknappheit) unmittelbar auf die Löscharbeiten auswirken. Für die Einsatzkräfte der Feuerwehren bedeutet dies: Einsatzszenarien und Gesundheitsgefährdungen verändern sich dramatisch. Die Bundesregierung hat in ihrem Zweiten Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel 2020 festgestellt, dass der Klimawandel durch Hitzeereignisse die menschliche Gesundheit auch in Deutschland bedroht.

In den Feuerwehr-Unfallkassen nehmen Unfallanzeigen, die im Zusammenhang stehen mit Einsätzen, die im weitesten Sinne auf Klimaveränderungen zurückzuführen sind, beständig zu. Die Feuerwehren müssen in ihren Möglichkeiten der Gefahren- und Risikoanalyse sowie der Gefahrenabwehr gestärkt werden. Dazu gehören neben einer hochwertigen technischen Ausstattung und ausreichend Personal moderne präventive Ansätze, die das Verletzungsrisiko senken. Die Auswirkungen des Klimawandels erfordern auch ein Umdenken bei der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA). Wenn Feuerwehrleute in der mehrlagigen Einsatzschutzkleidung für den Innenangriff im Wald bei 30 Grad löschen, ergeben sich Risiken für deren Gesundheit. Eine angepasste PSA ist nicht nur bei Vegetationsbränden von Vorteil, sie kann auch bei der technischen Hilfeleistung zum Einsatz kommen.

Vor diesem Hintergrund begrüßt die Arbeitsgemeinschaft der Feuerwehr-Unfallkassen, dass die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung die Prävention im Kontext des Klimawandels zu einem ihrer strategischen Schwerpunktthemen erklärt hat mit dem Ziel, die Präventionsleistungen der Unfallversicherungsträger auf die neuen Herausforderungen anzupassen.

Die Kommunen und Länder sind gefordert. Die Ausstattung der Feuerwehren ist stets auf höchstem Niveau zu halten und sich verändernden Rahmenbedingungen anzupassen. Um die personellen Ressourcen der Freiwilligen Feuerwehren zu stärken, muss der Feuerwehrdienst durch angemessene Ausrüstung, Technik und gute soziale Rahmenbedingungen attraktiv gestaltet sein.

Rangsdorf, 25.04.2023

gez. Dr. Nikolaus Wrage
Für die Feuerwehr-Unfallkasse Brandenburg

gez. Detlef Harfst
Für die Feuerwehr-Unfallkasse Mitte

gez. Thomas Wittschurky
Für die Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen

gez. Gabriela Kirstein
Für die Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord

Bitte lesen Sie in diesem Zusammenhang auch unsere Beiträge zum FUK-Forum „Sicherheit“ mit dem Themenschwerpunkt Klimawandel sowie zu der Sonder-Webseite zur Unfallverhütung in der warmen Jahreszeit.