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Neue Arbeitshilfe für die Praxis

Kostenloses Online-Programm zur Gefährdungsbeurteilung in der Feuerwehr

Mann mit Tablet
Funktioniert auch auf dem Tablet – Software zur Gefährdungsbeurteilung; Foto: Christian Heinz

Für die Gefährdungsbeurteilung in den Freiwilligen Feuerwehren haben die Feuerwehr-Unfallkassen HFUK Nord, FUK Mitte und FUK Brandenburg in Kooperation mit der Fachfirma Mesino eine Software entwickelt. Sie hilft, den Prozess Gefährdungsbeurteilung deutlich zu vereinfachen. Hier stellen wir Ihnen die neue Software und die Grundlagen der Gefährdungsbeurteilung umfassend vor.

Software „Gefährdungsbeurteilung online“ für die Feuerwehren

Das Online-Programm mit dem Namen „riskoo“ steht den Feuerwehren in den Geschäftsgebieten der Feuerwehr-Unfallkassen HFUK Nord, FUK Mitte und FUK Brandenburg kostenlos zur Verfügung. Es ist als Online-Lösung zur Anwendung auf einem PC genauso wie auf einem Tablet oder Laptop geeignet. Es muss lediglich ein Internet-Zugang zur Verfügung stehen, d.h. eine aufwändige Installation des Programms ist nicht erforderlich. Um die Hemmschwelle zur Nutzung der Software möglichst niedrig zu halten, haben wir zunächst zwei Module zur Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung in das Programm eingestellt. Diese finden sich in jeder Feuerwehr, egal welcher Größe, wieder:

  • Modul 1: Organisation von Sicherheit und Gesundheitsschutz
  • Modul 2: Feuerwehrhaus

Registrierung

Vor der ersten Nutzung muss noch eine Registrierung erfolgen. Bevor die Registrierung durch die Feuerwehr (z.B. Wehrführer/in, Sicherheitsbeauftragte/r) erfolgt, sollte der Träger des Brandschutzes (Gemeinde/Stadt) darüber informiert werden, dass die Feuerwehr diese Online-Lösung nutzen möchte und die berechtigten Benutzenden müssen festgelegt werden. Die Nutzung der Software ist für den Feuerwehrbereich kostenlos.

Die Registrierung mit den Angaben zur Feuerwehr und den Ansprechpartnern bzw. Benutzenden mit E-Mail-Adresse erfolgt über die Internetseiten der Feuerwehr- Unfallkassen zur Homepage der Software „riskoo“. Darin sollen die jeweiligen Nutzenden (z.B. Bürgermeister/in, Wehrführer/in, Sicherheitsbeauftragte/r) im Profil angelegt werden. Nachträglich können die Nutzenden über die Funktion „Feedback“ geändert werden.

Danach werden der Link für das Log-In und das Passwort per E-Mail übersandt. Anschließend kann die Gefährdungsbeurteilung gestartet werden.

Die Registrierung kann in einer Demo-Version sowie in einer „scharfen“ Version erfolgen:

Demo-Version

Die Demo-Version dient zum Ausprobieren und Testen der Software. Sie bietet alle Funktionen der „scharfen Version“. In der Demo-Version können zudem, genauso wie in der „scharfen“, unterschiedliche Nutzende angelegt werden. Wir empfehlen, die Demo-Version in solchen Fällen zu verwenden, bei denen sich die Feuerwehren bzw. der Träger des Brandschutzes noch nicht sicher sind, ob sie die Software überhaupt anwenden möchten. Somit kann erst einmal in die Software „reingeschnuppert“ und nach Belieben ausprobiert und simuliert werden.

Link für die Registrierung in der Demo-Version: https://demo.riskoo.de/registrierung/hfuk

„Scharfe“ Version

Die „scharfe“ Version sollte verwendet werden, wenn die Feuerwehr bzw. der Träger des Brandschutzes entschieden haben, die Software dauerhaft zu nutzen.

Link für die Registrierung in der „scharfen“ Version: https://app.riskoo.de/registrierung/hfuk

Sie finden außerdem direkt auf der Startseite der Software ein anschauliches Tutorial-Video, das die Funktionsweise der „Gefährdungsbeurteilung online“ für die Feuerwehren erklärt.

Bild vom Video
Bild: HFUK Nord

Wichtiger Hinweis zum Datenschutz: Die in der Software angelegten Profile sind geschützt, d.h. niemand außer der Feuerwehr bzw. Gemeinde/Stadt kann die Eingaben einsehen oder auslesen.

Anwendung und Dokumentation

In den Modulen gibt es verschiedene Bereiche, in denen Prüfkriterien hinterlegt sind. Ist ein Prüfkriterium erfüllt, wird dies mit „Ja“ beantwortet, bei „Nein“ besteht Handlungsbedarf! Dann können Maßnahmen festgelegt, Termine gesetzt und Verantwortliche benannt werden.

Die Gefährdungsbeurteilung kann jederzeit unterbrochen und später daran weitergearbeitet werden bis alle Prüfkriterien abgearbeitet wurden. Die Eingaben werden automatisch gespeichert und stehen bei erneutem Login zur Verfügung. Dies kann von einem beliebigen Computer/Laptop, Tablet oder auch am Smartphone geschehen, wenn die Log-In-Daten bekannt sind.

Feuerwehrautos
Die ersten Module der „Gefährdungsbeurteilung online“ beinhalten die Organisation und das Feuerwehrhaus. Foto: Christian Heinz

In der vorliegenden Online- Lösung sind viele Gefährdungen durch eine mangelhafte Sicherheitsorganisation der Feuerwehr sowie im Feuerwehrhaus und dessen Außenanlagen in Form von Checklisten aufgeführt.

Wichtiger Hinweis zu den Checklisten

Die hinterlegten Checklisten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Jedes Feuerwehrhaus und dessen örtliche Situation mit Außenanlagen und Verkehrswegen sieht anders aus. Daher kann es im Einzelfall auch spezielle Gefährdungen geben, die nicht als Prüfkriterium formuliert sind.

Vorhandene Prüfkriterien, die nicht relevant sind, können als solche gekennzeichnet werden, damit sie beim nächsten Mal nicht wieder erscheinen. Somit lässt sich das Programm auf die individuellen Gegebenheiten der eigenen Feuerwehr nach und nach anpassen. Zudem lassen sich zusätzliche Prüfkriterien aufnehmen, um eine weitere Individualisierung zu ermöglichen.

Durch das automatische Speichern ist die Dokumentation gesichert, auch der Ausdruck der Gefährdungsbeurteilung ist möglich. Die Checklisten lassen sich ebenfalls alle ausdrucken, womit auch die Durchführung bzw. Fortführung der Gefährdungsbeurteilung per Hand mit Stift, Papier und Klemmbrett machbar ist. Zur einfachen Dokumentation und Weiterverfolgung der Maßnahmen sollten die Ergebnisse nachträglich in die Online-Gefährdungsbeurteilung übertragen werden.

 

Was ist mit Gefährdungen, die in den vorhandenen Modulen nicht enthalten sind?

Für Bereiche, wie z.B. geplante Übungen und Veranstaltungen, für die in den vorhandenen Modulen noch keine Checklisten vorhanden sind, müssen ggf. auf herkömmliche Weise Gefährdungen beurteilt werden.

Anschließend sind dann analog zur Online-Lösung Maßnahmen, Verantwortliche und Termine für die Erledigung festzulegen. Danach ist die Wirksamkeit zu kontrollieren und ggf. nachzubessern. Dies muss ebenso dokumentiert werden.

Bis weitere Module in der Online- Variante zur Verfügung stehen, kann die DGUV Information 205- 021 „Leitfaden zur Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung im Feuerwehrdienst“ genutzt werden, in der ein Vordruck enthalten ist.

Fazit: Wertvolle Hilfe und schrittweise Weiterentwicklung

Auf die Notwendigkeit von Gefährdungsbeurteilungen wird durch uns bereits seit vielen Jahren hingewiesen. Im Rahmen der Besichtigungstätigkeit zeigt sich, dass Gefährdungsbeurteilungen im Bereich der Feuerwehren vielfach nicht oder nur unzureichend durchgeführt werden. Die Online- Gefährdungsbeurteilung soll eine Hilfe für Sie sein.

Das Programm „Gefährdungsbeurteilung online“ wird dafür schrittweise weiterentwickelt und mit neuen Modulen ergänzt, damit den Feuerwehren und den Trägern des Brandschutzes ein umfassendes und weitreichendes Werkzeug für eine kontinuierliche Erstellung und Fortführung der Gefährdungsbeurteilung vorliegt.

Vorstandsmitglieder

Die Vorstandsmitglieder Olaf Plambeck (HFUK Nord), André Wagner (FUK Mitte) und Manfred Gerdes (FUK Brandenburg; v.l.n.r.) starteten offiziell die neue Software „Gefährdungsbeurteilung online“, welche die drei Feuerwehr-Unfallkassen in Kooperation mit der Fa. mesino für die Wehren in ihren Geschäftsgebieten als Arbeitshilfe kostenlos anbieten. Foto: Sabine Merker