Schriftgröße:
A A+
  • Fuk-Dialog
  • Krebsrisiko bei Feuerwehreinsatzkräften

Krebsrisiko bei Feuerwehreinsatzkräften

Neubewertung durch die Internationale Agentur für Krebsforschung IARC der WHO

Bild: Christian Heinz / HFUK Nord; Einsatzhygiene ist Gesundheitsschutz! Das Bild zeigt eine Einsatzkraft beim Ablegen verschmutzter PSA.

Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Einstufung der beruflichen Exposition als Feuerwehreinsatzkraft 2022 angepasst. Aus diesem Anlass hat das zuständige Sachgebiet „Feuerwehren und Hilfeleistungsorganisationen“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) in Kooperation mit dem Institut für Prävention und Arbeitsmedizin (IPA) ein Informationspapier veröffentlicht, das an dieser Stelle heruntergeladen werden kann: www.dguv.de (Webcode: p022212). Es informiert über die Bedeutung der Einstufung sowie über Maßnahmen zur Prävention, um die Sicherheit und Gesundheit der Feuerwehrleute zu verbessern.

Laut IARC gibt es beim Menschen ausreichende Hinweise insbesondere für einen Zusammenhang zwischen der Exposition als Feuerwehreinsatzkraft und dem Auftreten eines Mesothelioms und Blasenkrebses, während nur eingeschränkte Hinweise für Dickdarm-, Prostata- und Hodenkrebs, Melanome der Haut und Non-Hodgkin-Lymphome vorliegen. Hinweise für das Auftreten weiterer Krebserkrankungen mit Bezug zur beruflichen Exposition wurden durch die IARC nicht festgestellt. Die Einstufungen der IARC haben keine direkten Auswirkungen auf nationale Gesetzgebungen.

Wichtig sind deshalb Maßnahmen zur Hygiene und Vermeidung bzw. Minimierung der Aufnahme von Schadstoffen im Körper. Untersuchungs­ergebnisse zeigen, dass eine korrekt angelegte, funktionsfähige Schutzkleidung sowie das bedarfsgerechte Tragen von umluftunabhängigem Atemschutz bei Feuerwehrangehörigen die Aufnahme minimieren.

Die Feuerwehr-Unfallkassen stellen eine ganze Reihe an Materialien zum Thema Einsatzhygiene zur Verfügung, die kostenlos abgerufen werden können.

Bereits in den Jahren 2018 bis 2020 wurde vom Fachbereich „Feuerwehren, Hilfeleistungen, Brandschutz“ der DGUV sowie dem IPA mit Unterstützung der Feuerwehren in Hamburg und Berlin das Forschungsprojekt „Krebsrisiko für Feuerwehreinsatzkräfte: Strategien zur Expositionsvermeidung und -erfassung“ durchgeführt. In diesem Zusammenhang ist die DGUV Information 205-035 „Hygiene und Kontaminationsvermeidung bei der Feuerwehr“ entstanden. Die Broschüre gibt Tipps, wie Expositionen gegenüber Gefahrstoffen im Feuerwehrdienst effektiv vermieden werden können und kann in gedruckter Form über die Feuerwehr-Unfallkassen bezogen werden.

Die ebenfalls im Rahmen des Forschungsprojektes entstandene Arbeitshilfe KoAtEx-Dok (Kombinierte Atemschutz- und Expositionsdokumentation) führt Elemente des gemäß der FwDV 7 zu führenden Atemschutznachweises zusammen mit dem gemäß § 14 der Gefahrstoffverordnung zu führenden Expositionsverzeichnis und steht ebenfalls als ausfüll- und speicherbare Arbeitshilfe zum Herunterladen zur Verfügung.

Eine gebündelte Übersicht über Medien und Materialien zum Thema „Einsatzhygiene“ bietet zum Beispiel die Homepage der HFUK Nord im Bereich „Sicherheit/Gesundheit“ unter dem Fachthema „Hygiene im Feuerwehrdienst“. (www.hfuk-nord.de, Webcode: fthy)