Kooperationen bei Projekten und Schulungen
Feuerwehr-Unfallkassen gemeinsam aktiv
Die Feuerwehr-Unfallkassen sind miteinander über Kooperationen auf verschiedenen Ebenen eng verbunden. Eine wichtige Vernetzung erfolgt innerhalb der Arbeitsgemeinschaft der Feuerwehr-Unfallkassen Deutschlands. Hier werden Gemeinschaftsprojekte wie z.B. Medienpakete, Messeauftritte und die Plattform FUK-CIRS (www.fuk-cirs.de) für die Meldung von Beinahe-Unfällen realisiert. Auch die Selbstverwaltungen der Feuerwehr-Unfallkassen mit ihren Vorständen und Vertreterversammlungen sind gemeinsam aktiv. Wir stellen diese Projekte und Aktionen näher vor.
Nach der Sozialwahl: Schulung für die Selbstverwaltungen der Feuerwehr-Unfallkassen
Im Jahr 2023 wurden die Mitglieder der Vorstände und Vertreterversammlungen der Feuerwehr-Unfallkassen im Rahmen der bundesweiten Wahlen zur Sozialversicherung neu gewählt. Um allen Selbstverwaltungsmitgliedern einen Einblick in die Strukturen, Leistungen und Arbeitsweisen der Feuerwehr-Unfallkassen zu geben, fand kürzlich eine Schulung in Magdeburg statt. An diesem wichtigen Gemeinschaftsprojekt waren die vier Feuerwehr-Unfallkassen FUK Mitte, FUK Niedersachsen, HFUK Nord und FUK Brandenburg beteiligt. Ziel war es, den insgesamt 67 Teilnehmenden das „Einmaleins“ der Feuerwehr-Unfallkassen zu vermitteln und Raum für Fragen und die Netzwerkarbeit untereinander zu schaffen.
Nach dem Einstieg in die Schulung mit allgemeinen Erläuterungen zur Struktur der gesetzlichen Unfallversicherung wurde den Teilnehmenden ein Einblick in die Bedeutung und Arbeitsweise der Organe der Selbstverwaltung gegeben.
Rehabilitation nach schwerem Feuerwehrunfall
Einen großen Teil der Schulung nahm die Darstellung der Aufgabenfelder der Feuerwehr-Unfallkassen als Träger der Gesetzlichen Unfallversicherung für die freiwillige Feuerwehr ein. Zum Thema Rehabilitation und Entschädigung nach einem Unfall im Feuerwehrdienst konnte eine Feuerwehrfrau begrüßt werden, die als Jugendfeuerwehrmitglied einer Gemeinde in Niedersachsen einen schweren Unfall auf dem Weg zum Feuerwehrdienst hatte und mit dem Motorroller verunglückt war. Die erlittenen Verletzungen waren sehr schwerwiegend. Ihren langen Weg der Rehabilitation schilderte sie eindrucksvoll. Voller Lebensmut, Zuversicht und Entschlossenheit nahm sie ihr Schicksal in die Hand und meisterte die jahrelangen Operationen, Behandlungen und langwierigen Reha-Aufenthalte.
Ihr immer zur Seite stand die Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen. Die Kasse trug alle Kosten für die medizinische Heilbehandlung und die notwendigen Rehabilitationsmaßnahmen nach dem Leistungsgrundsatz „mit allen geeigneten Mitteln“. Die Betreuung durch das Reha-Management der Feuerwehr-Unfallkasse erfolgt engmaschig bis zum heutigen Tage. Von besonderem Vorteil ist hier zudem, dass gemäß dem Prinzip der Gesetzlichen Unfallversicherung „alle Leistungen aus einer Hand“ gewährt werden. Damit war und bleibt die Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen der zentrale Ansprechpartner für die Feuerwehrfrau nach ihrem Dienstunfall. Ihr Schicksal zeigte eindrucksvoll, dass Lebensmut und Zuversicht zusammen mit einer optimalen Versorgung ganz entscheidend zum erfolgreichen Verlauf der Rehabilitation beitragen.
Unfallverhütung Aufgabe Nr. 1
Zu den Inhalten der Schulung der Selbstverwaltungen gehörte neben den Grundlagen, Strukturen und dem Fallbeispiel ein Einblick in die Präventionsarbeit der Feuerwehr-Unfallkassen. Den Auftrag, Unfallverhütung mit allen geeigneten Mitteln zu betreiben, hat der Gesetzgeber den Gesetzlichen Unfallversicherungsträgern in ihr „Stammbuch“, das Sozialgesetzbuch SGB VII, geschrieben. Exemplarisch wurde geschildert, wie die Feuerwehr-Unfallkassen diesem Auftrag nachkommen, indem sie z.B. Feuerwehrhäuser vor Ort besichtigen und die Städte und Gemeinden als Trägerinnen des Brandschutzes ausführlich beraten. Ebenfalls vorgestellt wurden eine ganze Reihe an Präventionsprojekten, in denen die Feuerwehr-Unfallkassen zusammenarbeiten. Im Ergebnis stehen den Feuerwehren vor Ort z.B. die Medienpakete als Hilfen für die Ausbildung und Unterweisung kostenlos zur Verfügung.
Dass die Schulung der Selbstverwaltungsmitglieder großen Anklang fand, zeigten die rege Beteiligung und das breite positive Feedback im Nachhinein. Gemeinsam werden die Feuerwehr-Unfallkassen Mitte, Nord, Brandenburg und Niedersachen auch in Zukunft derartige Veranstaltungen anbieten.
Vorstände berieten in Suhl
Als ein weiteres Bündnis zur gemeinsamen Aufgabenerledigung besteht eine Kooperationsgemeinschaft der Feuerwehr-Unfallkassen Mitte, Nord und Brandenburg in den Bereichen Prävention sowie Öffentlichkeitsarbeit. So wird z.B. die Präventionsschrift „Der Sicherheitsbrief“ zweimal jährlich gemeinsam erarbeitet und herausgebracht und die Software „Riskoo“ zur Gefährdungsbeurteilung im Feuerwehrdienst betrieben. Zur Vorbereitung der Gemeinschaftsprojekte finden regelmäßig gemeinsame Sitzungen der Vorstände sowie auf der Fach- und Arbeitsebene statt. Im März dieses Jahrs gab es eine gemeinsame Sitzung in Suhl im Thüringer Wald, auf der aktuelle und neue gemeinsame Präventionsaktivitäten besprochen wurden.
Auch in Zukunft gemeinsam aktiv – Zusammenarbeit wird vertieft
Noch in diesem Jahr werden die Feuerwehr-Unfallkassen Mitte, Nord, Niedersachsen und Brandenburg darüber beraten, wie die Zusammenarbeit künftig weiter ausgestaltet und optimiert werden kann. Denkbar wäre auch, dass weitere Kooperationsfelder hinzukommen. Die Kooperation erfolgt auf Arbeitsebene unter enger Einbeziehung der Selbstverwaltungen. Damit haben die Mitglieder der Vorstände und Vertreterversammlungen auch zukünftig die Möglichkeit einer Mitgestaltung der Arbeit ihrer Feuerwehr-Unfallkassen.
Beispiele gemeinsamer Aktivitäten und Projekte der Feuerwehr-Unfallkassen
- Datenbank „FUK-CIRS“ zur Erfassung von Beinahe-Unfällen im Feuerwehrdienst – www.fuk-cirs.de
- Jährlich erscheinende Medienpakete mit Film, Foliensatz und Lehrheft
- Regelmäßig erscheinende Schriften wie z.B. „Der Sicherheitsbrief“ und „FUK-Dialog“ der Feuerwehr-Unfallkassen HFUK Nord, FUK Mitte und FUK Brandenburg
- Online-Software „Riskoo“ zur Gefährdungsbeurteilung im Feuerwehrdienst – https://www.riskoo.de/gefaehrdungsbeurteilung-feuerwehren
- Software „Feuerwehrhausplanung online“ – https://www.feuerwehrhaus-planer.de/